Künstliche Intelligenz

KI gibt nicht erst seit Menschen Maschinen bauen, die denken.


Doch seit dem man sie bauen kann, weis man, es gibt KI seit Menschen denken wie Maschinen.

Als der Mensch in den Savannen Afrikas auftauchte, war er nicht der einzige, der Denken konnte. Denken, jene Fähigkeit eine Erinnerung im Bewußtsein zu aktivieren und fortdauern zu lassen, ermöglichte es Erleben in Erfahrung zu verdichten. Es wurde möglich sich Vorstellungen davon zu machen, was zeitlich und räumlich entfernt oder auch sonst nicht direkt den Sinnen zugänglich war.

Für hunderttausende Jahre war dies ein erfolgreicher qualitativer Prozess, in dem das Gehirn Beziehungsnetzwerke und Bedeutungen erschuf, in der das Individuum immer Teil der Umwelt war, in der es lebte. Es gab keinerlei Notwendigkeit von logischem oder analytischem Denken. So war der Mensch mit der ganze Welt im Inneren mittels seiner Sinne und seiner Empfindungen verbunden. Bei allen Ritualen oder anderen sozialen Aktivitäten ging es um die Integration der Individuen in die Gemeinschaft und die Integration der Gemeinschaft in die Umwelt.

Das begann sich mit Auftauchen der städtischen Kulturen in Folge der Entwicklung der Landwirtschaft zu ändern. Menschen begannen ihren Acker oder Garten zu schützen. Zuerst lernte man zu sähen, dann lernte man Tiere zu vertreiben, die die erhoffte Ernte bedrohten, dann unerwünschte Pflanzen aus dem Acker zu entfernen und zu guter Letzt begann man Menschen vom Garten zu vertreiben, die an der Ernte teilhaben wollten. Besitz entstand und damit arm und reich. Kontrolle über Resourcen ermöglichte Kontrolle über Menschen, Macht entstand. Viele Rituale und soziale Aktivitäten hatten das Ziel die Unterschiede unter den Menschen zu festigen und die Auseinandersetzung mit der Umwelt wurde zu Arbeit, Kampf und Krieg. Die Folge dieser Entwicklung war Widerstand und Trennung im Denken, der kulturell aufrecht gehalten wurde, statt geheilt, wie es früher der Fall war.

Diese Getrenntheit im Denken bereitete den Boden für die Entdeckung der zählbaren Seite der Welt. Die wissenschaftliche Rationaliät entwickelte sich und sie erschuf ein Denken, in dem das Individum überhaupt nicht mehr vorkommt. Objektivität, Funktionalität und Effizienz begannen das Denken zu beherrschen. Das war die Geburtsstunde der AI. Und so begannen die Menschen zu denken wie Maschinen und da dieses Denken immer mehr Kontrolle ermöglichte, war es auch sehr mächtig.

Die Differenzierung vom Ganzen zu persöhnlichen Interessen erzeugt ein Denken, dass wenig Intelligenz erfordert. So kann sogar ein Donald Trump ein Land regieren und Maschinen können vielfälltige Aufgaben erledigen, für die es vorher Menschen gebraucht hat. Für differenzierendes Denken braucht es etwas Schläue. Für integrierendes Denken braucht es Weisheit.

Was ich in vielen sozialen Vorgängen in einer globalisierten und funktionalen Welt beobachte, ist eine große Leere in den Menschen. Die Trennung vom natürlichen Leben zeigt ihre Wirkung im Inneren der Menschen. In meiner Kindheit wurde von den Kindern Gehorsam verlangt und persönliches Erleben und Verbundenheit entwertet. Heute kommt noch die Funktionalisierung der Welt dazu, die ebenso das persönliche Erleben und Verbundenheit entwertet.

Mit dem Kolonialismus und seinem Höhepunkt des 2ten Weltkrieges, als Ereignis totaler Entmenschlichung, erkannte die Welt, wie wichtig es ist, die Würde des Menschen zu schützen. Doch der Schock war wohl nicht groß genug und das Erleben der Menschen wurde zur Ware und damit zum Objekt der AI. Es gibt keine Möglichkeit, das das funktioniert, einfach weil es keinen inneren Grund gibt, das es funktionieren sollte. Das Narrativ des Über-Lebens kommt ans Ende.

Naturwissenschaft

Die Trennung von Kopf und Herz, zwischen Verstand und liebevollem Mitgefühl

Jane Goodall identifiziert die Trennung zwischen Kopf und Herz, zwischen Verstand und liebevollem Mitgefühl als grundlegenden Bruch in unserem Denken und sie erkennt die Wissenschaft als eine wesentliche Ursache dieser Trennung. (https://janegoodall.de/precht-im-gespraech-mit-jane-goodall/)

In diesem Blog mache ich es mir zur Aufgabe, dieser Trennung zwischen Kopf und Herz, zwischen Verstand und liebevollem Mitgefühl, auf den Grund zu gehen, die Konsequenzen dieser Trennung deutlich zu machen und aufzuzeigen, wie diese Trennung überwunden werden kann.

Um Missverständnissen vorzubeugen. Ich halte Naturwissenschaften für einen wichtigen Teil unserer Geisteswelt, die uns dabei helfen kann herauszufinden, was richtig und was falsch ist. Doch um ein gutes Leben für sich, unsere menschlichen Gemeinschaften und unsere lebendige Umwelt zu gestalten reicht das nicht aus, wie wir nun deutlich erkennen können.

Unser Denken und Handeln sollte möglichst richtig und gut sein und dafür brauchen wir die Verbindung von Kopf und Herz, von Verstand und liebevollem Mitgefühl.

Die Naturwissenschaft wurden kulturell in einen Mythos eingebettet, der ihr und ihrer Methodik einen Platz im Leben und Denken einräumt, den sie niemals ausfüllen konnten.

Robert M. Pirsig schreibt 1974 in „Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten“: „Es ist nicht nur der Gegensatz zwischen Kunst und Technik. Es ist eine Art Unverträglichkeit von Verstand und Gefühl. Der Fehler an der Technik ist, dass sie keine echte Beziehung zu den Dingen des Geistes und des Herzens hat. Deshalb wird sie gleichsam aus Versehen zum Urheber sinnloser, hässlicher Dinge.“

und: „Was sich aus dem Muster meines eigenen Lebens ergibt, ist die Überzeugung, dass diesen Problemen mit unseren derzeitigen Denkweisen nicht beizukommen ist und das darin die Ursache der Krise ist. Sie ist nicht mit rationalen Mitteln zu überwinden, weil die Rationalität selbst die Wurzel des Übels ist.“

und „Die Redensart, die Wissenschaft und ihr Sproß, die Technik, seinen »wertfrei«, will heißen »qualitätsfrei«, muss verschwinden. Diese »Wertfreiheit« nämlich, liegt der vermeintlichen Todeskraft zugrunde,…“

Wenn ich hier von Wert schreibe, hat das nichts mit Geldwert zu tun. Es geht hier eher um Wert der Bedeutung bzw. Bedeutsamkeit zu Grunde liegt.

Wenn auch die Ergebnisse wissenschaftlicher Bemühungen frei von Wert sind, indem methodisch alles subjektive Erleben und jegliche menschliche Beziehung aus der Betrachtung ausgeschlossen werden, so ist die Anwendung wissenschaftlicher Methodik nicht wertfrei, sondern grundsätzlich entwertend.

Die Beschränkung der naturwissenschaftlichen Betrachtung auf das Zähl- und Messbare bringt Objektivität hervor und ermöglicht die Formulierung mathematischer Objektbeziehungen. Übertragen wir diese Art der Betrachtung auf das Lebendige, wird das Gleichheitszeichen zum Gleichmachzeichen.

Ein selbstorganisiertes System entwickelt sich aus den vorhanden Möglichkeiten. Wissenschaft und Technik erschaffen Möglichkeiten und sie verändern damit das gesamte System. Die Verantwortung, die in einem natürlich selbstorganisierten System von der Erschaffung von Möglichkeiten ausgeht, ist umfassend und Wissenschaft und Technik werden dieser Verantwortung nicht einmal ansatzweise gerecht.