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Informationen zu diesem Block

Wir müssen das Klima schützen und die Vielfalt der Arten. Wir müssen die Umwelt vor Plastik, Giften und Radioaktivität schützen. All das bedeutet Leben und Natur zu schützen. All das müssen wir machen, um zu überleben und es wird sehr viel dazu gedacht, geredet und gemacht, auch wenn es nicht genug ist.

Wir müssen uns vor gewalttätigen Herrschern, Ideologien und Religionen schützen, da sie gelernt haben, dass sie statt Legitimation durch die Gemeinschaft der Menschen nur ausreichend Atombomben und andere militärische Mittel benötigen.

Ebenso müssen wir die Reinheit und Vielfalt unseres inneren Lebens schützen, indem wir die Würde alles Lebendigen schützen bzw. wieder herstellen. Eine intakte Würde beschert uns jene Feinheit des gemeinsamen Gestaltens, die wir für die Bewältigung aller globalen Zukunftsaufgaben und für die Entwicklung vielfältigen kulturellen Lebens benötigen. Klimaschutz, Artenschutz und Umweltschutz wird nur gelingen, wenn wir eine deutlich feinere Grundlage gemeinschaftlichen Gestaltens entwickeln, als den bloßen Ausgleich von Interessen. Auch das bedeutet Leben und Natur zu schützen.

Die Themen dieser WEBsite

Leben – Leben, auch unser inneres Leben, als natürlich selbstorganisierten Vorgang zu begreifen, lässt uns viele derzeitigen Entwicklungen verstehen und weist uns den Weg in eine lebendige Zukunft.

Wissenschaft – Verstehen wir, wie die Trennung zwischen Kopf und Herz, zwischen Verstand und liebevollem Mitgefühl den grundlegenden Bruch in unserem Denken hervorgebracht hat.

Natürliche Selbstorganisation – Natürliche Selbstorganisation zu verstehen, verändert unser Denken und letztlich auch uns selbst und es öffnet den Blick auf eine lebendige Welt, in der unsere Seelen wesentlich an der Gestaltung des Lebens beteiligt sind.

Ich schreibe meine Blogbeiträge so, wie sie mir einfallen und so folgen sie nicht grundsätzlich einer festgelegten Struktur. Alle meine Gedanken sind dabei Ausdruck einer eigenen Entwicklung und erheben nicht den Anspruch einer allgemeingültigen Wahrheit.

Künstliche Intelligenz

KI gibt nicht erst seit Menschen Maschinen bauen, die denken.


Doch seit dem man sie bauen kann, weis man, es gibt KI seit Menschen denken wie Maschinen.

Als der Mensch in den Savannen Afrikas auftauchte, war er nicht der einzige, der Denken konnte. Denken, jene Fähigkeit eine Erinnerung im Bewußtsein zu aktivieren und fortdauern zu lassen, ermöglichte es Erleben in Erfahrung zu verdichten. Es wurde möglich sich Vorstellungen davon zu machen, was zeitlich und räumlich entfernt oder auch sonst nicht direkt den Sinnen zugänglich war.

Für hunderttausende Jahre war dies ein erfolgreicher qualitativer Prozess, in dem das Gehirn Beziehungsnetzwerke und Bedeutungen erschuf, in der das Individuum immer Teil der Umwelt war, in der es lebte. Es gab keinerlei Notwendigkeit von logischem oder analytischem Denken. So war der Mensch mit der ganze Welt im Inneren mittels seiner Sinne und seiner Empfindungen verbunden. Bei allen Ritualen oder anderen sozialen Aktivitäten ging es um die Integration der Individuen in die Gemeinschaft und die Integration der Gemeinschaft in die Umwelt.

Das begann sich mit Auftauchen der städtischen Kulturen in Folge der Entwicklung der Landwirtschaft zu ändern. Menschen begannen ihren Acker oder Garten zu schützen. Zuerst lernte man zu sähen, dann lernte man Tiere zu vertreiben, die die erhoffte Ernte bedrohten, dann unerwünschte Pflanzen aus dem Acker zu entfernen und zu guter Letzt begann man Menschen vom Garten zu vertreiben, die an der Ernte teilhaben wollten. Besitz entstand und damit arm und reich. Kontrolle über Resourcen ermöglichte Kontrolle über Menschen, Macht entstand. Viele Rituale und soziale Aktivitäten hatten das Ziel die Unterschiede unter den Menschen zu festigen und die Auseinandersetzung mit der Umwelt wurde zu Arbeit, Kampf und Krieg. Die Folge dieser Entwicklung war Widerstand und Trennung im Denken, der kulturell aufrecht gehalten wurde, statt geheilt, wie es früher der Fall war.

Diese Getrenntheit im Denken bereitete den Boden für die Entdeckung der zählbaren Seite der Welt. Die wissenschaftliche Rationaliät entwickelte sich und sie erschuf ein Denken, in dem das Individum überhaupt nicht mehr vorkommt. Objektivität, Funktionalität und Effizienz begannen das Denken zu beherrschen. Das war die Geburtsstunde der AI. Und so begannen die Menschen zu denken wie Maschinen und da dieses Denken immer mehr Kontrolle ermöglichte, war es auch sehr mächtig.

Die Differenzierung vom Ganzen zu persöhnlichen Interessen erzeugt ein Denken, dass wenig Intelligenz erfordert. So kann sogar ein Donald Trump ein Land regieren und Maschinen können vielfälltige Aufgaben erledigen, für die es vorher Menschen gebraucht hat. Für differenzierendes Denken braucht es etwas Schläue. Für integrierendes Denken braucht es Weisheit.

Was ich in vielen sozialen Vorgängen in einer globalisierten und funktionalen Welt beobachte, ist eine große Leere in den Menschen. Die Trennung vom natürlichen Leben zeigt ihre Wirkung im Inneren der Menschen. In meiner Kindheit wurde von den Kindern Gehorsam verlangt und persönliches Erleben und Verbundenheit entwertet. Heute kommt noch die Funktionalisierung der Welt dazu, die ebenso das persönliche Erleben und Verbundenheit entwertet.

Mit dem Kolonialismus und seinem Höhepunkt des 2ten Weltkrieges, als Ereignis totaler Entmenschlichung, erkannte die Welt, wie wichtig es ist, die Würde des Menschen zu schützen. Doch der Schock war wohl nicht groß genug und das Erleben der Menschen wurde zur Ware und damit zum Objekt der AI. Es gibt keine Möglichkeit, das das funktioniert, einfach weil es keinen inneren Grund gibt, das es funktionieren sollte. Das Narrativ des Über-Lebens kommt ans Ende.

Leben

Die Göttlichkeit des Feinen

Genesis I – Der Anfang aller Dinge

Am Anfang war das Feine.

Das Feine liebt Entfaltung und das Feine entfaltet Raum und Zeit.

Das Feine liebt Verbundenheit und Feines verband sich zu Materie.

Und so kam mit der Entfaltung Wandlung in die Welt und mit der Materie Dauerhaftigkeit.

Doch das Feine blieb auch in der Welt der Materie erhalten. Materieteilchen sind ständig in Bewegung, können auf vielfältige Weise in Verbindung treten und spontan untereinander Energie und Materie austauschen.

Das Feine liebt spontanen Austausch.

Und so bringt das Feine Dinge hervor.

Und auch im Miteinander der Dinge findet Austausch, Entfaltung, Verbundenheit, Dauerhaftigkeit und Bewegung statt und so entsteht natürliche Entwicklung.

Das Feine liebt natürliche Entwicklung.

Mit Entwicklung in der Welt der Dinge entsteht Vielfalt und Wandlung.

Das Feine liebt Vielfalt und es liebt Wandlung im Reich der Dinge.

Das Feine ist zugleich das kleinste Teilchen und das Miteinander der Teilchen.

So ist das Feine feiner und umfassender, als es ein Gedanke oder ein Wort je sein kann und da Wille, Absicht und Ziele Kinder des Denkens sind, ist es auch feiner und umfassender als jeglicher Wille, jegliche Absicht und jegliches Ziel. Und so braucht das Feine auch keine Absicht, keinen Willen und kein Ziel und so braucht es nichts zu kontrollieren.

Manchmal ergibt es sich, dass ein Planet entsteht, auf dem Regen fällt, Flüsse fließen und Wind über Länder und Seen streicht. Dort, wo das Feine sich entwickelt, gestalten sich die Dinge mit der Zeit so, dass sie auf wundersame Weise bis ins Feinste aufeinander abgestimmt sind. Das Miteinander der Dinge, zuerst wild und ungestühm, formt sich zu einer Art Melodie. Wie eine Fuge von Johann Sebastian Bach mit Milliarden von Stimmen.

So spielte das Feine Leben auf die Erde.

Das Feine liebt das Leben.

Genesis II – Menschwerdung

Ein Leben als Mensch ist ein Wunder und ein Rätsel. Wir haben die Möglichkeit, Leben in seinen vielfältigen Erscheinungsformen zu betrachten und vieles davon zu verstehen. Ebenso ist uns die Möglichkeit gegeben, das Leben als Ganzes in seinem Wesen zu begreifen. Es ist so, als wenn wir Menschen dem Leben die Möglichkeit eröffnen, sich selbst zu betrachten, zu fühlen und im Wesen zu verstehen.

Wahrnehmen, Empfinden und Verstehen sind die essentiellen Zutaten, aus denen Güte wachsen kann, Güte als Individuum, als Teil einer Gemeinschaft, Teil eines Ökosystems und Teil des globalen Prozesses, den wir Leben nennen.

Doch das Leben macht es einem nicht leicht. Da ist die unfassbare Schönheit in unzählbaren Formen, die unbegreifliche Feinheit des Gestaltens und die liebevolle Zugewandheit in der Stille. Und da ist Krankheit, Einsamkeit, Tod und bisweilen grausamste Vernichtung und unerträgliches Leid.

Unmissverständlich macht uns das Leben klar, es gibt kein Überleben. Wandlung, Verbundenheit und Austausch unter den Lebenden sind die übergeordneten Prinzipien. Leben ist nicht ein Etwas, das mir gehört, es ist ein Prozess, der alles Lebendige umfasst. Unser Leben als einzelnes Lebewesen dient notwendiger Weise diesem Prozesses und so an erster Stelle dem Leben als Ganzes.

Einige alte Kulturen sahen die Vollständigkeit der Hingabe an das Leben liegt darin, dass das eigene Leben nach seinem Ende möglichst keine Spruren hinterlässt und gänzlich in dem Prozess des Lebens aufgeht.

Von Anfang an war Hingabe an das Leben Dienst am Leben. Eine Hingabe, die das Leben bejaht, das eigene Erleben und die Möglichkeiten eigenen Gestaltens.

Leben ist ein natürlicher sich selbst organisierender Prozess. Damit Leben den Anforderungen einer sich ständig wandelnen Welt gewachsen ist, muss jedes Lebewesen die Möglichkeit haben, sich zu entfalten. Dabei stößt das sich entfaltende Lebewesen auf andere Lebewesen, die sich ebenfalls entfalten und Zonen der Intensität entstehen. Jede denkbare Form von Intensität entwickelte sich, von feinster Kooperation bis grober roher Gewalt.

Die individuelle Entfaltung kam in die Welt.

So wurde die Entwicklung von vielfältigen Möglichkeiten der eigenen Entfaltung zum Dienst am Leben.

Mit dem Aufkommen des Lebens auf der Erde ist alles Lebendige, von der einzelnen Zelle bis zum Menschen, ausgestattet mit der Fähigkeit wahrzunehmen, ob etwas gut tut oder nicht gut tut.

Das Wohlbefinden kam in die Welt und mit dem Wohlbefinden die Selbstfürsorge.

So wurde die Sorge für das eigene Wohlbefinden zum Dienst am Leben.

Wenn sich Lebewesen in ihrem Bemühen um ihr Wohlbefinden gegenseitig unterstützen, entstehen neue Möglichkeiten der Entwicklung und Entfaltung.

Mitgefühl, Gemeinschaft und Geborgenheit kam in die Welt.

So wurde die Entwicklung von mitfühlenden sich gegenseitig unterstützenden Gemeinschaften zum Dienst am Leben.

Einige Lebewesen, wie die Menschen, hatten die Möglichkeit entwickelt, Erleben zu Erinnerungen und Erfahrungen zu verdichten und zu vernetzen. Wesenheiten und Beziehungen entstanden im Inneren der Lebewesen und auch die Möglichkeit, sich im Spiegel der Welt selbst zu erkennen.

Erkennen und Lernen kam auf die Welt und mit dem Lernen eine neue Art der Entwicklung und Entfaltung.

So wurde Lernen zum Dienst am Leben.

Mit den Menschen kam die Möglichkeit zu sprechen und damit zu Denken auf die Welt und so die Möglichkeit, Erinnerungen und Erfahrungen im Inneren aufzurufen und ihnen Fortdauer zu geben.

Damit kam Geist auf die Welt und mit der Entwicklung von Geist eine weitere neue Art der Entfaltung.

So wurde die Entwicklung von Geist zum Dienst am Leben.

Die Menschen entdeckten während der Entwicklung von Geist, die Zählbarkeit im Materiellen und im materiellen und energetischem Austausch. Eigenschaften der Materie und dessen energetischer Austausch sind zähl- und damit messbar.

Die Ebene des Materiellen wurde berechenbar.

Das analytische differenzierende Betrachten und damit die wissenschaftliche Rationalität kam auf die Welt und damit eine neue Art und Weise der Entwicklung und Entfaltung.

Die Entwicklung der Wissenschaften wurde ein Dienst am Leben.

Dann ereignete sich etwas für das Leben zutiefst Verstörendes. Die Ebene des Materiellen wurde nicht nur berechenbar, sie wurde damit auch kontrollierbar.

Der Geist der Kontrolle kam auf die Welt und er wurde sehr mächtig. Von seiner Macht berauscht erhob er den alleinigen Anspruch auf die Gestaltung der Welt.

So kam der Geist der Kontrolle auf die Welt und dort, wo er sich der Macht zuwendete, wurde er zum Verrat am Leben.

Der Geist der Kontrolle ist auf die Kontrolle von Materie und Energie beschränkt, aber in seiner Macht, Eitelkeit und Überheblichkeit begann er alles Lebendige wie Dinge zu behandeln.

Und so kam die Entwürdigung auf die Welt und auch sie ist Verrat am Leben.

Der Verrat am Leben durch Entwürdigung, ist besonders schwerwiegend. Ein entwürdigter Mensch macht die Erfahrung, dass sein Erleben als Mensch nichts Wert ist. Er kann sich dann nur zur Wehr setzen oder Anpassen und so verliert er nach und nach das Gefühl für seine Würde und die Würde seiner Mitmenschen. So kommt es, dass er seinerseit entwürdigt, sich selbst und/oder andere Menschen. Entwürdigung ist ansteckend und sie entwickelte sich zu einer weltumspannenden psychosozialen Pandemie.

Alles Lebendige braucht einen spezifischen Zugang zu Materie, Energie und Lebensraum. Damit hat der Geist der Kontrolle alles Lebendige in seiner Hand. Er verknüpft alles lebensnotwendige Materielle mit Funktionalitäten und damit mit der Anforderung zur Unterwerfung. Zeit, Nutzen, Funktion und Effizienz begannen das Leben zu diktieren.

Doch der Geist der Kontrolle bekam ein unlösbares Problem, die schier unendliche Komplexität des Lebens. Das Leben entwickelt sich vom Miteinander der kleinsten Teile zum Miteinander der größeren Teile. So gestaltet das Leben in größter Feinheit und es gestaltet überall und in Allem zur gleichen Zeit. Und da es kein Ziel, keine Absicht oder Willen für sein Gestalten braucht, ist die Komplexität der lebendigen Welt keine Beschränkung für das Leben und so bleibt das Gestalten des Lebens in seiner unfassbaren Komplexität völlig mühelos.

Für den Geist der Kontrolle jedoch ist die Komplexität dieser Welt ein unlösbares Problem. Mit zunehmender Komplexität steigert sich der Aufwand an Energie, Recourcen und Arbeitskraft ins Maßlose, um die Kontrolle aufrecht zu erhalten.

Der Geist der Kontrolle merkte, dass er seinen Anspruch auf alleiniges Gestalten verlieren muß, sich dem Leben unterordnen muß und damit seine Macht, seine Überheblichkeit und Eitelkeit aufgeben muß. Doch kampflos war er nicht bereit seine Ansprüche aufzugeben.

Der Wissenschaft wurde klar, dass sie nicht nur Wissen schafft, sondern auch Möglichkeiten des Gestaltens und, damit untrennbar verbunden, Möglichkeiten der Kontrolle. Ihr wurde auch klar, dass in einer sich natürlich selbstorganisierenden Welt schon das Erschaffen von Möglichkeiten das Leben selbst verändert.

Die Verantwortung der Wissenschaft und ihrem Sproß, der Technik, dem Leben gegenüber kommt in die Welt und sie zu entwickeln, ist Dienst am Leben.

Letztlich ist Kontrolle eine Illusion, denn die Kontrolle bleibt immer grob und fehlerbehaftet. Mit zunehmender Macht entgleitet dem Geist die Kontrolle. Kontrolle erfordert differenzierendes Denken und differenzierendes Denken führt wiederum zur Zersplitterung des Geistes in Interessen, deren Erfüllung der Geist der Kontrolle seit jeher versprach. Macht richtet sich gegen Macht. Nicht die natürliche Entfaltung auf der Grundlage dessen, wer man ist, bestimmte den Platz, den man im Leben einnimmt. Der Platz im Leben entwickelte sich aus dem, was man besitzt.

So befindet sich die Menscheit, seit dem der Geist der Kontrolle das Licht der Welt erblickte, im Krieg. Da gibt es Kriege um Resoucen, wie Land, Bodenschätze und alles andere Materielle. Da gibt es Kriege um die Deutungshoheit und damit um die Kontrolle im Reich des Geistes. Und da gibt es Kriege um Symbole, bei denen es darum geht, Kontrolle über die Emotionen der Menschen zu erlangen.

So brachte der Geist der Kontrolle den Krieg auf die Welt und auch er ist Verrat am Leben.

Bisher konnte sich der Geist der Kontrolle darauf verlassen, dass das Leben alles weiterhin erschuf bzw. erhielt, welches eine Feinheit im Gestallten erfordert, die für die Kontrolle unerreichbar bleibt. Doch das Leben braucht freien spontanen Austausch vom ganz Kleinen bis zum Großen. Je weiter der freie und spontane Austausch unter allem Lebendigen und damit der Raum zur Entwicklung des Lebens, zurückgedrängt wurde, nahm auch die Fähigkeit des Lebens ab, all das Lebensnotwendige zu erschaffen und zu erhalten.

Darum begann der Mensch den freien und spontanen Austausch unter allem Lebendigen vor der Kontrolle zu schützen und dieser Schutz ist Dienst am Leben.

Das Leben braucht Austausch, Verbundenheit, Hingabe und integrierendes Denken. Und da Geist sich in den Köpfen der Menschen ereignet, braucht es all das, sowohl in der Welt, als auch im eigenen Inneren und im Mitteinander der Menschen. Das Feine im Menschen, die Seele, die sich frei und spontan mit allem verbindet, wird wieder an der Gestaltung der Welt beteiligt.

So wandelt sich Macht zu Verantwortung und aus funktionierenden entwürdigten Menschen, Tieren und Pflanzen werden lebendige Menschen, Tiere und Pflanzen. Aus kontrolliertem Leben wird sich wandelndes, entwickelndes und entfaltendes Leben.

Damit kam Verantwortung für das Leben in die Welt, die das Leben vor der destruktiven Macht der Kontrolle schützt.

Und so ist die Übernahme von Verantwortung für das Leben als Ganzes Dienst am Leben.

Der menschliche Geist ist auf diese Weise offen für das Leben und so kann er dem Feinen zuhören, dem Feinen in sich selbst, dem Feinen in seinen Mitmenschen und dem Feinen in seinen Mitlebewesen. Der menschliche Geist kann auf die Seele achtgeben, dass diese sich nicht in Abgründen lebloser Gedankenwelten verfängt, sondern dass sie aktiv am Gestalten guter Beziehungen beteiligt ist.

So kann sich die Schönheit und die Liebe des Lebens offenbaren, indem sich die Sinne und das Herz öffnen und Leben ins Innere lässt. Die Grenze zwischen Innen und Außen wird durchlässig und bisweilen bedeutunglos, ebenso ein Anfang und ein Ende.

Der Geist der Menschen wird durchlässig für die Seele und so kommt das Feine in das Leben der Menschen zurück und mit ihr befreiende Freude und heilende Trauer.

Natürliche Selbstorganisation

Natürliche Selbstorganisation – Die ignorierte ‚Superkraft‘

Sie lässt alles wachsen, sie heilt unsere Wunden, sie lehrt uns sprechen und gehen, organisiert unser Gehirn und vieles mehr. Sie lässt sogar Galaxien und Sonnensysteme entstehen und dennoch gibt sich kaum jemand die Mühe, sie zu verstehen.

Was ist Natürliche Selbstorganisation?

„Selbstorganisation ist eine Form der Systementwicklung, bei der formgebende oder gestaltende Einflüsse bei der „Evolution“ von Systemen von seinen Elementen selbst ausgehen. In Prozessen der Selbstorganisation werden strukturelle Ordnungen, bzw. Musterbildungen erreicht (z. B. Kristallgitter, Zellen, Wirbel, Wolkenformen), ohne dass diese nachweislich durch äußere (fremdorganisierte), steuernde Einflüsse entstehen oder linear spezifischen Ursachen zugeordnet werden können. „ (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstorganisation)

Natürliche Selbstorganisation ist eine Entwicklung vom Kleinen zu Großen.

Warum ist es so wichtig, Natürliche Selbstorganisation zu verstehen?

– Ein System, das sich natürlich selbst organisiert kann beliebige Komplexität entwickeln, ohne dafür mehr Energie und anderen steuernden Aufwand zu benötigen.

Die Globalisierung und Technisierung durch Menschen führt zu immer komplexeren Lebensumstände für die einzelnen Menschen und das führt zu einer Überforderung in der Gestaltung des persönlichen Lebens.

– In Systemen, die sich natürlich selbst organisieren, wird an kein Teil des Systems die Anforderung gestellt, etwas zu sein, was es nicht ist. Die persönliche Entfaltung eines jeglichen Teils des Systems ist natürlicher Bestandteil jeglicher natürlich selbstorganisierter Systementwicklung.

Das Kleine bringt das Große hervor – Die Ebenen der Natürliche Selbstorganisation

– Alle Atome bewegen sich und sie haben Möglichkeiten Verbindungen einzugehen und Energie auszutauschen.

– Das Miteinander der Atome bringt Moleküle hervor. Größere Vielfalt entsteht, bei der die Eigenschaften Verbindungen einzugehen und Energie auszutauschen, erhalten bleibt.

– Das Miteinander der Moleküle bringt Dinge und Stoffe hervor. Die Entwicklung von Vielfalt und damit von Komplexität geht weiter.

– Das Miteinander der Dinge und Stoffe bringt dynamische Systeme hervor, wie Luft- und Wasserströmungen auf der Erde, den Wasserkreislauf mit Regen, Flüssen und Meeren. Ebbe und Flut, Vulkanismus und der Stofftransport mit den Flüssen bringt immer komplexere Stoffsysteme hervor.

– Da der Natürliche Selbstorganisation durch Komplexität keinerlei Grenzen gesetzt werden, besteht die Möglichkeit, dass Leben in Form von einfachen Zellen entsteht.

– Das Miteinander der Zellen mit ihrer Fähigkeit mit ihrer Umgebung Stoffe und Energie auszutauschen, sich zu vermehren und durch eine Membran ein inneres Gleichgewicht aufrecht zu halten, lässt es zu, dass eine große Vielfalt an Zellen entsteht.

– Das Miteinander der Zellen, lässt Zellverbände entstehen und damit mehrzellige Lebewesen.

– Mehrzellige Lebewesen entwickeln eine große Vielfalt und ihr Miteinander lässt Ökosystemen entstehen mit einer unbeschreibliche inneren Kohärenz.

Das ist nicht das Ende der Entwicklung. Gesellschaften entwickeln sich, Gehirne, Geist usw.

Was braucht es, damit Natürliche Selbstorganisation in der Entwicklung der Menschheit wirksam wird und die Komplexität unserer Umgebung nicht dazu führt, dass wir uns immer mehr der Kontrolle von Funktionalitäten und Machtverhältnissen jeglicher Art unterwerfen müssen?

– Natürliche Selbstorganisation kann sich nur entfalten, wenn der spontane Austausch im ‚Kleinen‘ geschützt ist. Für soziale Systeme heißt das, dass das persönliche Erleben jedes Menschen und der Austausch des persönlichen Erlebens unter Menschen geschützt ist.

– Solch ein Austausch kann sich nur dort entfalten, wo eine Kultur des Einverständnisses und der Gleichwertigkeit menschlichen Erlebens gepflegt wird.

– Macht und Kontrolle müssen wirksam getrennt werden, denn ihre Eigenschaft sich gegenseitig zu verstärken, führt zur Instabilität der Sozialsystemen und bedroht die Kultur des Einverständnisses und der Gleichwertigkeit menschlichen Erlebens.

Es ist nicht zu übersehen. Die erworbenen Fähigkeiten durch Wissenschaft und Technik, Kontrolle auf materielle, lebendige und soziale Systeme auszuüben, führt dazu, dass wir Menschen letztlich Kontrolle über Wissenschaft und Technik ausüben müssen und sich Wissenschaft, Technik und deren Organisation an der Güte seiner Folgen messen lassen muß.

Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit.

Leben

Die Weisheit des neu geborenen Kindes


und wie sie uns einen Weg in eine gute Zukunft weist.

Die Weisheit eines neugeborenen Kindes entspringt seinem lebendigen Körper mit alle seinen nach innen und außen gerichteten Sinnen, den Bedürfnissen aller Zellen und Organen. Eine gänzlich allumfassende Sinnlichkeit, die für sich selbst ein komplexes Netz der Bereitschaften zu Beziehungen ist und aus der sich ein komplexes Netz aus Beziehungen und Bedeutungen bezüglich seiner Umwelt entwickeln wird.

„In den frühesten Stadien nach der Geburt lebt ein Kleinkind in einem Bewusstseinszustand, der nur aus Empfindung besteht; ihm fehlt die Fähigkeit vernuftmäßigen Denkens, der bewussten Erinnerung, des Nachdenkens oder Beurteilens. Man kann es wohl eher «empfindend» denn «bewusst» nennen.“ schreibt Jean Liedloff in ihrem Buch „The Continuum Concept: In Search of Happiness Lost“, das zu lesen ich dir wärmstens empfehle.

Nun sind die Empfindungen von Kleinkindern nicht zufällig, zusammenhanglos oder gar wertlos. Die Art und Weise wie ein Kleinkind empfindet, hat sich, gemeinsam mit seinem menschlichen Körper über Jahrmillionen hindurch als unfassbar feiner und kenntnissreicher Seelenbereich entwickelt. Im Kleinkindalter sind Körper und Seele, Innen und Aussen noch eins und das Empfinden, ob uns etwas mehr oder weniger gut tut oder nicht gut tut entspricht dem altüberlieferten Kontinuum unserer Gattung, wie es den Neigungen und Erwartungen unser Gattung angemessen ist.

„Erwartungen in diesem Sinne sind so tief im Menschen verwurzelt wie seine Struktur selbst. Seine Lungen haben nicht nur, sondern man kann sagen: Sie sind die Erwartung von Luft: seine Augen sind die Erwartung von Lichtstrahlen jener spezifischen Wellenbereichen, welche das, was für ihn nützlich zu sehen ist, zu den Zeiten aussendet, zu denen Sehen seiner Gattung angemessen ist. Seine Ohren sind die Erwartung von Schwingungen, hervorgerufen durch die Ereignisse, die ihn wahrscheinlich am ehesten betreffen, einschließlich der Stimmen anderer Menschen; und seine eigene Stimme ist die Erwartung von Ohren, die bei den anderen ähnlich wie die seinen funktionieren. Die Liste kann bis ins Unendliche erweitert werden: wasserdicht Haut und Haare – Erwartung von Regen; Haare in der Nase – Erwartung von Staub; Pigmentierung der Haut – Erwartung von Sonne; Schweißabsonderungsmechanismus – Erwartung von Hitze; Gerinnungsmechanismus – Erwartung von Verletzungen an der Körperoberfläche; das eine Geschlecht – Erwartung des anderen; Reflexmechanismus – Erwartung der Notwendigkeit schnellen Reagierens in Notfällen.“ schreibt Jean Liedloff.

Was Jean Liedloff als ‚Erwartung‘ bezeichnet, verstehe ich in etwa als ‚eine Hoffnung oder ein Drängen sich zu manifestieren‘ was einem Sehnen gleichkommt. Dort, wo das Sehnen des Kleinkindes durch Erleben bestätigt wird, entstehen im Gehirn glückliche Erfahrungen. Dieses Glück ist dem ‚Belohnungsmechanismus‘ im Gehirn zu verdanken, dass Übereinstimmung belohnt. So wird es sich, der Freude der Übereinstimmung folgend, am Beispiel seiner Mitmenschen in die Gemeinschaft hineinentwickeln. Dort, wo kein Erleben das Sehnen bestätigt, bleibt eine Dissonanz zurück. Es werden keine bestätigende Erfahrungen mit seinem Sehnen gemacht und das Gehirn entwickelt eine Übereinstimmungen des Fehlens. Es erfährt die Dissonanz in seiner Umgebung im Inneren und sie breitet sich auf seine innere Welt aus. Da entsteht z.B. das wage Gefühl ‚da stimmt etwas nicht mit mir‘, was für das Kleinkind das Gleiche bedeutet wie ‚da stimmt etwas nicht mit der Welt‘, wie gesagt, das Kleinkind unterscheidet nicht zwischen Innen und Außen.

Ein Beispiel. Das Kind hat gerade gelernt Fahrrad zu fahren. Stolz fährt es die Garagenauffahrt runter, wo der Vater gerade das neue Auto wäscht. Das Kind stürzt und das kleine Fahrrad schlägt gegen das Auto und hinterlässt eine Schramme im Lack. Das Kind weint, da es sich das Knie verletzt hat. Der Vater schaut aber nur auf die Schramme am Auto und schimpft das Kind aus. Die Botschaft ist für das Kind eindeutig. Die Verletzung am Auto ist wichtiger als meine Verletzung. Das Auto ist mehr wert als ich. Mein Schmerz ist wertlos und mein Weinen ist wertlos. In dem Kind entsteht eine Dissonanz, die ganz tief in seinem Inneren als existenzielle bedeutende Enttäuschung verankert wird. Wird diese Enttäuschung nicht geheilt oder mir anderen Erfahrungen entkräftet, wächst ein Mensch heran, für den die Dinge mehr wert sind als die Menschen. Betrachten wir diesen einfachen Zusammenhang, können wir das Wesen des Materialismus in der Welt erkennen: Die Enttäuschung über das Fehlen von Mitgefühl und Führsorge, die das Kontinuum über viele hunfderttausende von Jahren in unserem Menschsein angelegt hat und das zum Leben in Gemeinschaften untrennbar dazugehört.

Beim Heranwachsen lernt das Kleinkind sprechen indem es seinen Mitmenschen zuhört. Seine Erfahrungen können nun mehr und mehr benannt werden und werden so Teil jener Erinnerungen, die dem Denken zugänglich sind. Alles Unbenannte bleibt im Bereich des Unbewussten, außerhalb des Denkbaren. Es ist damit nicht unwirksam, wie man vermuten könnte. Das Bewusste können wir gestalten, das Unbewusste gestaltet uns, z.B. in dem Angst, Abneigung und Lust unsere Aufmerksamkeit bindet und unsere Affekte steuert. Über das Sprechen, wird Erleben Teil unserer Kultur. Verarmt unsere Fähigkeit zu Empfindungen, verarmt auch unsere Fähigkeit unsere Empfindungen mitzuteilen und es verarmt unsere Kultur.

Für hunderte von tausend Jahren lebten die Menschen im Kontinuum. Sie gaben ihr Wissen an die Kinder weiter in dem sie Geschichten erzählten und so blieb ihr Wissen immer mit dem Kontinuum verbunden und ihr Geist blieb durchlässig für ihre Empfindungen. Mehr noch, Geist bot die Möglichkeit den Empfindungen und den daraus wachsenden Beziehungen gemeinschaftlich Ausdruck zu geben. Damit entwickelte sich eine lebendige Kultur, belebt durch die Empfindungen der Menschen.

Ich will hier keine rückwärtsgewandte ideale Welt verkaufen. Das Leben bot alles, Frieden und Gewalt, Hunger und Erfüllung, Lust und Schmerz, Verletzung und Heilung und vieles mehr. Doch immer konnten die Menschen auf ihre Wahrnehmung vertrauen und auf ihre Empfindungen, ob etwas mehr oder weniger gut tut. Freude war Freude, Schmerz war Schmerz, Liebe war Liebe und Verlust war Verlust und jeder verstand das unmittelbar. Man fand Wege, aufkommende Dissonanzen gemeinschaftlich zu heilen und die Empfindungsfähigkeit der Menschen in der Gemeinschaft zu erhalten und damit einen weitgehend kohärenten Zustand. Die Beziehungen des Einzelnen zur Gemeinschaft und zur umgebenden Natur entwickelten sich auf natürliche Weise und, so wie alle sich natürlich selbstorganisierten Vorgänge, bewegen sie sich in Richtung Kohärenz solange die Systembedingungen einigermaßen konstant oder konstant rythmisch sind.

Auf meinen vielen Wanderungen durch die Wälder begenete ich einer einzelnen kleinen Blume, einem Buschwindröschen. Ihre Schönheit ließ mich stoppen. Ich kniete mich hin und schaute, schaute die leuchtend weiße Blüte, das mutige Grün ihrer Blätter und aufrichtige Kraft des Blütenstengels. Mitlerweile verband sich all mein Empfinden mit der kleinen Blume und die Grenze zwischen Innen und Außen wurde durchlässig. Da fühlte ich wie das Buschwindröschen auf seine spezielle Weise „antwortete“. Ich fühlte Wärme in meiner rechte Nierengegend, wie sie in die Gegend meiner Milz und meiner Gallenblase strömte. Das kleine Blümchen hat mir gezeigt, wie Menschen im Kontinuum nach Heilpflanzen suchen konnten und es hat mir die Liebe gezeigt, die im Kontinuum lebt:

Ich erlaube dir, dass du bist, wer du bist und ich erlaube dir, dass du mich in meinem Inneren berührst.

Es ist die Tür zur Schönheit und zur Wahrhaftigkeit des Kontinuum.

Mit Aufkommen der städtischen Kulturen in Folge der Entwicklung der Landwirtschaft, kamen Dissonazen auf, die nicht mehr geheilt wurden. Sie fanden Ausdruck in den Geschichten, die in der damaligen Zeit erzählt wurden. Die Vertreibung aus dem Paradies, die schon in der sumerischen Kultur erzählt wurde oder die Geschichte von Kain und Abel als Allegorie auf den Konflikt zwischen Nomaden und Sesshaften mit ihrem Anspruch auf Besitz.

Das Kontinuum zerfiel mehr und mehr. Der Grobheit von Macht und organisierter Gewalt konnte die Empfindungsfähigkeit in ihrer Feinheit nichts entgegensetzen. Dann entwickelte sich auch noch die wissenschaftliche Rationalität, die die Empfindungen als subjektiv ganz aus ihrer Betrachtung und ihrem Denken ausschloss, ein Denken, dass das Kontinuum endgültig in das Reich der Mythen und Legenden der Kindheit verbannte. Wissenschaft und Macht gingen eine unheilvolle Allianz ein und heute erleben wir das Kontinuum fast nur noch, wo es als Ware vermarktet werden kann. Millionen Menschen strömen in die Kinos und schauen „Der mit dem Wolf tanzt“ oder „Avatar“, mich eingeschlosssen, und erleben die Reste ihrer Verbindung zum Kontinuum und das Leiden des Kontiniums und das Leiden an der eigenen Dissonanz im Leben.

Wenn das heranwachsende Kind seine Empfindungen nicht benennen lernt oder es die eigenen Empfindungen als wertlos erfährt, dann bleiben sie in der Unterwelt des Unbewussten und die mit ihnen verbundenen Dissonanzen werden Teil des Bildes, das es sich von der Welt macht. Je weiter die Dissonanzen das eigene Weltbild beherrschen, je weniger ist man immun gegen Beinflussung, Propaganda und andere Formen der Manipulation. Die Folgen können apokalyptische Ausmaße annehmen, wie die Geschichte Deutschlands in der Nazizeit zeigte und wie wir heute in Russlands Vernichtungskrieg gegen die Ukraine sehen können.

Ohne die Verbindung zum Kontinuum sind wir verloren, denn ohne diese Verbindung verlieren wir die Verbindung zu unserer Menschlichkeit und damit den Kompass, der uns in eine menschliche Zukunft leitet. Wir verlieren das, was unsere Intelligenz und unser Denken erdet, es an das Leben bindet. Hoffnung macht, dass die Verbindung zum Kontinuum wieder hergestellt werden kann. Es ist eine Art Rekultivierung unseres inneren Ökosystems. Wie ein Ökosystem, heilt das Kontinuum sich in uns selbst, wenn wir es vor schädlichem Einfluß bewahren und bei Bedarf ein wenig Starthilfe gewähren.

Will man das innere Ökosystem die Möglichkeit geben sich zu heilen, braucht es Mitgefühl und Würde. Das ist ja nichts Neues. Vor ca. 2500 Jahren hat es Buddha versucht den Menschen zu erklären oder vor ca. 2000 Jahren Jesus sowie viele Andere zu allen Zeiten.

Mitgefühl heist, du bist mit deinen Gefühlen und Empfindungen nicht allein. Es geht um Mitgefühl, nicht um Mitleid. Mitleid heist, ich füge deinem Leid mein Leid hinzu.

Die Würde eines Menschen liegt in seinen Möglichkeiten, sein Leben in seinem persönlichen Bereichen selbstbestimmt und eigenverantwortlich zu gestallten.

Worum geht es beim Heilen bzgl. des Kontinuums? Es geht jedenfalls nicht darum, dass ein Arzt, Therapeut, Heiler oder sonst jemand etwas mit anderen Menschen macht. Das Prinzip des Kontinuumheilens ist sehr einfach. „Kommt ein geschlossenes System mit einem offenen System in Kontakt, öffnet sich das geschlossene System und die Energie beginnt zu fließen.“ sagt die Thermodynamik. Menschen denen es immer wieder verstehen ihren Mitmenschen in einer Haltungen der Liebe und der Unantastbarkeit der Würde des Menschen zu begegnen, sind diese „offenen Systeme“, die Fluß des Lebens aufrecht erhalten. Mit der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz haben wir gelernt, das die Qualität der Intelligenz, ob natürlich oder künstlich, mit der Qualität der Anbindung an das Leben einher geht.

Ausblick auf eine gute Zukunft.

Eine gute Zukunft entsteht auf der Grundlage einer lebendigen Natur und guten Erinnerungen.

Je mehr Menschen sich um liebevolle und würdevolle Haltungen bemühen, desto größer ist die Chance, dass es auch gelingt. Ganz wichtig ist das gegenüber unseren Kleinkindern, denn die Empfindungsfähigkeit, die in der frühkindlichen Zeit zerstört wird, ist nur schwer zu heilen und sie hat fatale Folgen für unsere Umwelt und menschlichen Gemeinschaften.

Haltungen, die Heilung ermöglichen sind z.B.:

– Ich erkenne dein Erleben an. (Wie schon geschrieben, es geht um das eigene Erleben, nicht um das Erlebte. Wurde jemand verletzt, hilft es nicht die Tat anzuerkennen, es hilft das Leid des Verletzten anzuerkennen. Denn Heilung ist nur dann gänzlich Möglich, wenn der Verletzte selbst, sein Erleben anerkennen kann.)

– Ich erlaube dir, dass du bist wer du bist.

– Ich erlaube dir, dass du mich in meinem Inneren berührst, solange du mich nicht verletzt.

– Ich bin an deinem Wohlergehen interessiert.

– Ich erlaube dir, dass du dein Leben in allen persönlichen Bereichen selbstbestimmt und eigenverantwortlich gestallten kannst. Insofern deine Entfaltung, die dadurch ermöglicht wird, auf die Entfaltung eines Anderen stösst, einigt euch, um gegenseitiges Einverständnis herzustellen und so gegenseitig eure Würde zu schützen. Um die Würde eines Menschen zu achten und zu schützen ist es von großer Bedeutung, sich um Einverständnis zu bemühen. Einverständnis schützt vor Verletzungen durch Entwürdigung. Von großer Bedeutung ist auch, sich nicht über Andere zu stellen, indem man ihnen z.B. ungefragt sagt, was gut für sie ist. (Um das Erleben eines Menschen anzuerkennen, sollte man es erst einmal wahrnehmen.)

– Sorge nach Möglichkeit für gute Erinnerung, bei dir und deinen Mitmenschen.

– Sorge nach Möglichkeit für eine lebendige natürliche Umwelt.


Vielen Dank fürs Lesen.

Naturwissenschaft

Die Trennung von Kopf und Herz, zwischen Verstand und liebevollem Mitgefühl

Jane Goodall identifiziert die Trennung zwischen Kopf und Herz, zwischen Verstand und liebevollem Mitgefühl als grundlegenden Bruch in unserem Denken und sie erkennt die Wissenschaft als eine wesentliche Ursache dieser Trennung. (https://janegoodall.de/precht-im-gespraech-mit-jane-goodall/)

In diesem Blog mache ich es mir zur Aufgabe, dieser Trennung zwischen Kopf und Herz, zwischen Verstand und liebevollem Mitgefühl, auf den Grund zu gehen, die Konsequenzen dieser Trennung deutlich zu machen und aufzuzeigen, wie diese Trennung überwunden werden kann.

Um Missverständnissen vorzubeugen. Ich halte Naturwissenschaften für einen wichtigen Teil unserer Geisteswelt, die uns dabei helfen kann herauszufinden, was richtig und was falsch ist. Doch um ein gutes Leben für sich, unsere menschlichen Gemeinschaften und unsere lebendige Umwelt zu gestalten reicht das nicht aus, wie wir nun deutlich erkennen können.

Unser Denken und Handeln sollte möglichst richtig und gut sein und dafür brauchen wir die Verbindung von Kopf und Herz, von Verstand und liebevollem Mitgefühl.

Die Naturwissenschaft wurden kulturell in einen Mythos eingebettet, der ihr und ihrer Methodik einen Platz im Leben und Denken einräumt, den sie niemals ausfüllen konnten.

Robert M. Pirsig schreibt 1974 in „Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten“: „Es ist nicht nur der Gegensatz zwischen Kunst und Technik. Es ist eine Art Unverträglichkeit von Verstand und Gefühl. Der Fehler an der Technik ist, dass sie keine echte Beziehung zu den Dingen des Geistes und des Herzens hat. Deshalb wird sie gleichsam aus Versehen zum Urheber sinnloser, hässlicher Dinge.“

und: „Was sich aus dem Muster meines eigenen Lebens ergibt, ist die Überzeugung, dass diesen Problemen mit unseren derzeitigen Denkweisen nicht beizukommen ist und das darin die Ursache der Krise ist. Sie ist nicht mit rationalen Mitteln zu überwinden, weil die Rationalität selbst die Wurzel des Übels ist.“

und „Die Redensart, die Wissenschaft und ihr Sproß, die Technik, seinen »wertfrei«, will heißen »qualitätsfrei«, muss verschwinden. Diese »Wertfreiheit« nämlich, liegt der vermeintlichen Todeskraft zugrunde,…“

Wenn ich hier von Wert schreibe, hat das nichts mit Geldwert zu tun. Es geht hier eher um Wert der Bedeutung bzw. Bedeutsamkeit zu Grunde liegt.

Wenn auch die Ergebnisse wissenschaftlicher Bemühungen frei von Wert sind, indem methodisch alles subjektive Erleben und jegliche menschliche Beziehung aus der Betrachtung ausgeschlossen werden, so ist die Anwendung wissenschaftlicher Methodik nicht wertfrei, sondern grundsätzlich entwertend.

Die Beschränkung der naturwissenschaftlichen Betrachtung auf das Zähl- und Messbare bringt Objektivität hervor und ermöglicht die Formulierung mathematischer Objektbeziehungen. Übertragen wir diese Art der Betrachtung auf das Lebendige, wird das Gleichheitszeichen zum Gleichmachzeichen.

Ein selbstorganisiertes System entwickelt sich aus den vorhanden Möglichkeiten. Wissenschaft und Technik erschaffen Möglichkeiten und sie verändern damit das gesamte System. Die Verantwortung, die in einem natürlich selbstorganisierten System von der Erschaffung von Möglichkeiten ausgeht, ist umfassend und Wissenschaft und Technik werden dieser Verantwortung nicht einmal ansatzweise gerecht.

Natürliche Selbstorganisation

Natürliche Selbstorganisation – Anmerkung zum Thema

„In den Wissenschaften und im „Rationalismus“, der ihnen zugrunde liegt, spielt das folgende Verfahren eine wichtige Rolle: Um einen Gegenstand oder einen Prozeß zu verstehen, zerlegt man ihn in klar erfaßbare und voneinander scharf getrennte Elemente, führt Gesetze ein für die Kombination dieser Elemente und ihre Veränderungen und baut dann den Prozeß aus diesen Bestandteilen auf. Dabei trennt man nicht nur die Elemente voneinander, man trennt auch die Gesetze von den Elementen; nicht die innere Natur der Elemente, sondern ein ihnen auferlegter Zwang bestimmt damit ihr Verhalten“

und weiter:

„Diese Situation erklärt, warum es so schwer ist, ein einheitliches Bild des Weltprozesses zu erhalten, an dem wir teilnehmen, und warum das Zusammenpassen von Natur und Gesellschaft neuerdings so großen Schwierigkeiten begegnet. Die meisten Probleme, die sich einer solchen Zusammenfügung entgegenstellen, sind ja in Wahrheit Ergebnisse des beschriebenen mechanistischen Vorgehens; Verlangt man begriffliche oder methodologische Reinheit, verbietet man eine Vermengung von Ideen, die verschiedenen Bereichen angehören, so ist eine einheitliche Behandlung von vornherein ausgeschlossen. Andererseits ist die Einheit des so Getrennten schlicht eine Tatsache.“

Aus dem Vorwort von Paul Feyerabend zum Buch „Die Selbstorganisation des Universums“ von Erich Jantsch.

In selbstorganisierten Systemen wirkt jedes Teil des Systems auf das ganze System und das System auf seine Teile. Mit wissenschaftlichem analytischen Verfahren sind selbstorganisierte System in ihrer Gänze nicht zu erfassen und dennoch sind wir Menschen gut ausgestattet, selbstorganisierte Systeme zu verstehen. Ist doch unser Gehirn selbst ein „System“, dass sich selbst organisiert. Um natürliche Selbstorganisation zu begreifen, muß man sich einlassen, es sozusagen in sich entwickeln lassen.

Epirrhema

Müsset im Naturbetrachten
Immer eins wie alles achten.
Nichts ist drinnen, nichts ist draußen;
Denn was innen, das ist außen.
So ergreifet ohne Säumnis
Heilig öffentlich Geheimnis!

Freuet euch des wahren Scheins,
Euch des ernsten Spieles!
Kein Lebend’ges ist ein Eins,
Immer ist’s ein Vieles.
Johann Wolfgang von Goethe